Derivate

Frankfurt Skyline aus OstenDa ich ja immerhin bei einem Beratungsunternehmen für Banken arbeite, wäre es schon ganz gut, wenn ich eine grobe Vorstellung davon habe, was die eigentlich machen. Also habe ich mir „Einführung in Futures- und Optionsmärkte“ von John C. Hull ausgeliehen, was offenbar als Standard-Werk in der Branche akzeptiert ist. Ich versuche tapfer darin zu lesen, aber wie mein Kollege Matthias Ewald richtig erkannt hat, bringt das Lesen von Wikipedia-Artikeln und ähnlichen kompakten Quellen den größten Wissen/Zeit Quotienten;)

Derivate sind Verträge, die das Recht garantieren zu einem fixen Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Die Preisbildung basiert auf einer marktabhängigen Bezugsgröße (Basiswert oder Underlying)

http://de.wikipedia.org/wiki/Derivat_(Wirtschaft)

Derivate kann es auf verschiedenste Vermögenswerte geben: Landwirtschaftliche Produkte, Rohstoffe, Aktien oder auch Geld in verschiedenen Währungen.

Offenbar gibt es vier wesentliche Arten von Derivaten und etliche weitere Formen, die sich aber als Abwandlungen oder Kombinationen dieser vier Varianten verstehen lassen. Als da wären:

  • Futures
  • Forwards
  • Swaps
  • Optionen

Zu diesen Finanzprodukten sind in Zukunft noch weitere Posts geplant.

Die Motivation zum Handel mit diesen Werten kann ganz unterschiedlich sein. Hull [Hull1998] unterscheidet zwischen drei Arten von Marktteilnehmern:

  • Arbitrageure sind auf risikofreien Gewinn aus. Das ist unter Umständen möglich, wenn z.B. in der NY-Börse rote Kugelschreiber deutlich höher gehandelt werden als in Frankfurt. Theoretisch könnte man rote-Kugelschreiber-Futures in Frankfurt kaufen und mit Gewinn in New York verkaufen. Da das selbstverständlich jeder gerne machen würde, ergeben sich in der Praxis aber selten Gelegenheiten, solche Arbitrage-Gewinne zu erzielen.
  • Hedger sind an einer Reduzierung des Risikos interessiert. Wenn ein Pharao beispielsweise den Bau einer Pyramide in einem Jahr beginnen lassen möchte, könnte er sich eine Option kaufen, die sicherstellt, dass er 1000 Sklaven zum Preis von je 10 Kilo Salz bekommen kann. Dadurch umgeht er das Risiko, dass der Preis durch unvorhergesehene alttestamentische Ereignisse in die Höhe schnellt.
  • Spekulanten auf der Gegenseite suchen das Risiko, und versuchen aus dem für sie günstigen Verlauf der Kurse Gewinn zu schlagen. Sie werden nur dann in einen Vermögenswert investieren, wenn sie daran glauben, dass diese Investition Gewinn abwerfen wird. Im oben beschriebenen Szenario könnte ein Spekulant, der voller Zuversicht in Frösche investiert hat, allerdings ganz schön „im Regen“ stehen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert